Steinsburg bei Römhild

Die befestigte Höhensiedlung "Steinsburg" liegt etwa 4 km östlich der Stadt Römhild auf dem Kleinen Gleichberg (641 m), der mit dem südlich gelegenen Großen Gleichberg (679 m) weithin sichtbar in die Landschaft hineinragt.
Beide Berge sind Basaltkegel vulkanischen Ursprungs.
Den Kleinen Gleichberg umfassen mindestens drei Mauerringe. Der 3,2 km lange Außenring wird als jüngste Ausbaustufe angesehen, die nächstfolgende Hauptmauer mit einer Länge von 1,9 km geht auf die urnenfelderzeitliche Befestigung zurück und wurde während der älteren Latènezeit umgebaut. Ihr jüngster Abschnitt datiert in das 2. und 1. Jh. v. Chr. Der das Gipfelplateau umgebende innere Mauerring ist 0,6 km lang und bestand seit der Späthallstattzeit. Vor dem südlichen Hauptwall entspringt eine von mehreren Quellen und wurde mittels eines vorgesetzten Mauerbogens ("Grabbrunnenmauer") in die Anlage einbezogen.
A. Götze erkannte eine Konstruktion, bei der Basaltsteine parallel zueinander laufende Fassaden belden, deren Zwischenräume mit Gesteinsschutt aufgefüllt wurden (murus duplex). In einigen Wallabschnitten werden Holzeinbauten vermutet (Wall um Grabbrunnen). Tore sind in allen vier Himmelsrichtungen nachgewiesen. Soweit noch feststellbar, besaßen sei einbiegende, kurze Torwangen.
Aufgrund der Verteilung der Funde und anhand von Bauresten sind vorrangig die zwischen Außen- und Hauptmauer gelegenen Flächen an der Süd-, West- und Nordseite anzusprechen. In weiten Teilen der Anlage waren Terrassierungen notwendig. Das Gipfelplateau ("Akropolis") ist als eher siedlungsungünstig anzusehen. Mangels entsprechender Untersuchungen sind bislang keine weiteren Details bekannt.
Die Steinsburg zeichnet sich durch eine Fülle archäologischer Funde aus. Neben bronzenen und eisernen Trachtbestandteilen, Waffen und Toilettengerät sind Eisengeräte und Keramik belegt. Die Herstellung von Eisengeräten und Keramik vor Ort ist nachgewiesen.
Gerade den Fibelfunden nach zu urteilen, ist die Steinsburg in der 2. Hälfte des 6. Jh. v. Chr. errichtet worden, eine erste Blütezeit erlebte sie in Lt A. Ihre Bedeutung ging im 4. und 3. Jh. v. Chr. zurück, ohne dass der Platz jedoch aufgegeben worden ist. Eine erneute Blüte ab dem 2. Jh. v. Chr. zu beobachten: die Befestigung wurde vergrößert, die Bevölkerungsdichte stieg an. Im 1. Jh. v. Chr. brach dann die Besiedlung ohne erkennbare Gewalteinwirkung ab.


SITUATION ADMINISTRATIVE

Nom usuel : Steinsburg bei Römhild

Commune : Gemeinde Römhild

Lieu-dit : Steinsburg, (kleiner) Gleichberg

Nom antique : -

Département : Kreis Hildburghausen

Région : Thüringen

Pays : Allemagne

Civitas : -

TOPOGRAPHIE ET REMPARTS

Superficie : 68 ha

Topographie :  Enceinte de contour multiple

Nb de phases du rempart : -

Nb de portes connues : -

Nb de portes fouillées : -

Architecture de rempart : 

OCCUPATION INTERNE DE L'OPPIDUM

Zone cultuelle / Sanctuaire | Zone d'habitat | Zone artisanale


ENVIRONNEMENT DE L'OPPIDUM

-


CHRONOLOGIE DU SITE

Chronologie relative :  LT C1, LT C2, LT D1, LT D1a, LT D1b, LT D2, LT D2a

Occupation du site : 
Néolithique
Bronze ancien-moyen
Bronze final (Bz. D, Ha A-B)-Hallstatt ancien (Ha C)
Hallstatt moyen-final (Ha D)-La Tène ancienne (LT A)
La Tène ancienne (LT B)-La Tène moyenne (LT C)
La Tène finale (LT D)
Moyen-âge


Chronologie absolue : -


BIBLIOGRAPHIE

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GESTION ET MISE EN VALEUR

L'oppidum de Steinsburg bei Römhild est librement accessible. Il appartient à une Réserve Naturelle traversée par des chemins de randonnée pédestres et cyclistes.
Des vestiges des remparts sont encore visibles, ainsi que ceux d'une église médiévale, incendiée au XIXe siècle.
Des panneaux sont installés sur les chemins pour informer sur le patrimoine historique et archéologique. Un des sentiers est entièrement dédié aux Celtes.

Il est possible de se procurer des cartes à l'Office Géographie de la région de Thuringen.
Tel : +49 3 61 - 378 37 55 / Mail : kartenvertrieb@tlverma.thueringen.de.

Le « Steinsburgmuseum Römhild » est une succursale de l'office régional d'archéologie et sa visite se complète avec celle du musée de préhistoire et d'histoire de Thuringe. Cinq salles d'exposition présentent la vie quotidienne locale depuis l'âge du fer jusqu'à la conquête romaine.
Visites guidées sur RDV et pour les jeunes et les scolaires : visites guidées, conférences et ateliers d'archéologie expérimentale.
Pour en savoir plus : Steinsburgmuseum Römhild / Waldhaussiedlung 8 / 98631 Römhild / Tel :  036948 / 20 56 1
Internet : http://www.stadt-roemhild.de/steinsburgmuseum.html

Dans le village de Römhild, des artisans produisent des répliques des objets découverts sur le site.

Plus sur Internet : Le site de l'office régional d'archéologie : http://www.thueringen.de/denkmalpflege/tlad/start.htm

(Camille Daval – ArchéoMédia, mai 2008)


PHOTOTHEQUE

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Marco Schrickel